Undergroove

FriEnsemblets Album von 2012 – Liveaufnahme mit viel Energie!

Lesen Sie, was Roald Helgheim über Undergroove im Dagsavisen vom 21.04.2012 schrieb:

 „Undergroove“ ist auch das erste Stück auf der Platte. Es fängt sofort den Zuhörer mit einem Thema ein, baut Schicht für Schicht mit Bläsern, Bass und Schlagzeug einen Groove auf und gibt dann Feuer frei für den ersten Solisten Børge-Are Halvorsen auf dem Tenorsaxophon. Danach kommt „Mono Space“ mit einen Reverb, gespielt und komponiert von Per Willy Aaserud auf seiner mutierten Trompete. Nun nimmt das Album richtig Fahrt auf mit dem traditionellen Stück „Gløymska“, wo die Hardangergeige-Spielerin Britt Pernille Frøholm von Honndalen saftig den Bogen über die Saiten streicht. Sie spielt ein Lied das vielen wie mir als „Å bere vatn og bere ved“ bekannt ist. Mathilde Grooss Viddals Bassklarinette ist mit dabei, sowie Tellef Kvifte am Laptop. Für mich ist „Gløymska“ ein frühzeitiger Höhepunkt der Platte. Danach ist die Saxophonistin Kari Rolland Reise an der Reihe, als Klangkünstlerin auf dem Stück „Plutselig“. Von den zwölf Bandmitgliedern sind vier Frauen, mit Hedvig Mollestad Thomassen an der Gitarre. Hier sollte die Musik nicht vom Geschlecht her beurteilt werden, denn als Instrumentalistinnen geben die Frauen Vollgas. Die Gitarristin, die uns auch durch ihre eigene Band bekannt ist, ist schon seit Anfang an bei FriEnsemblet dabei.

Damals ist die Band aus einer Big Band hervorgegangen und bekam den Namen Chateau Neuf Friensemble. Grooss Viddal, die unter anderem eine Vergangenheit als regionale Musikerin im Norden Norwegens hat und an der Universität in Oslo studierte, hatte die Musik geschrieben und benötigte nun eine Band, um diese zu spielen. „Holding-Balance“ kam im Jahr 2006 heraus und schon damals warnte ich vor, dass sei „Musik nach der sich Gil Evans im Grabe umdrehen würde, um sie besser hören zu können“. „Come Closer“ hat drei Jahre später alle Erwartungen erfüllt. Wir können zwar nicht allen Stücken auf „Undergroove“ gerecht werden, doch können wir festhalten, dass die Platte durch und durch schwer in Ordnung ist. 11 Nummern und ein musikalisches Projekt, welches das Komponierte mit dem Freien nahtlos zusammenführt. Jedes Stück sticht mit seiner Eigenart heraus, eingekleidet von den verschiedenen Charakteren der zwölf Musiker. Bis auf das Hardangergeige-Stück und die letzte Nummer „Sailing“ von Rod Stewart, haben Viddal und andere Bandmitglieder die Musik selbst geschrieben. Darunter Hedvig Mollestad mit der glühenden Gitarrennummer „Kvit“. Mit Dag Stiberg (Alt Saxophon), Gunnar Halle (Trompete), Øyvind Brække (Posaune), Eivind Henjum (Bass) und Ivar Loe Bjørnstad (Schlagzeug) ist die Band komplett und an „Undergroove“ kommt man nicht mehr vorbei.


  1. Sailing - People are strange
  2. Rite
  3. Cracked Lip
  4. Kvit
  5. Con Alma y Leyla
  6. Men jeg kaller det belon
  7. Off Spring
  8. Plutselig
  9. Gløymska
  10. Mono Space
  11. Undergroove


Mathilde Grooss Viddal

Eine der führenden EnsemblekomponistInnen, ArrangeurInnen und OrchesterleiterInnen des Nordens; vier CD-Veröffentlichungen mit ”Friensemblet”, die Jazzkritiker aus mehreren Kontinenten begeistert haben. Mit verschiedenen Bands und in verschiedenen Besetzungen gab sie Konzerte im In- und Ausland. Mathilde Grooss Viddal schrieb unter anderem Auftragswerke für ’Henie Onstad Kunstsenter’, BIME internationales Marionettenfestival, Ingreja de Sao Vicente, 40-jähriges Jubiläum Vossajazz 2013. Sie ist außerdem auf zig CD-Veröffentlichungen mit dabei. In 2006 erhielt sie das dreijährige Künstlerstipendium des Landes Norwegen. Sie spielt in erster Linie als freie Impro-Musikerin. Sie ist Leiterin des ’Friensemblet’, spielt in Nunatak, Lucky Loop, Ellayali und dem Eick/Viddal Duo.